Jun 292015
 

HühnerleberInnereien sind unglaublich gesund, sie liefern sehr wichtige Vitamine. Deshalb sollten sie ein- bis zweimal pro Woche auf der Speisekarte stehen.

Leider verbindet mich mit Leber eine lebenslange Feindschaft, mein erster Versuch einer Annäherung war wenig erfolgreich. Bis heute konnte ich auch noch nicht in Erfahrung bringen, wie man Leber „versäubert”. Steht in allen Rezepten, keiner erklärt, wie das geht. Vermutlich war mein erster Versuch auch deshalb nicht sehr lecker.

Weil ich immer noch hoffe, dass man den Geschmackssinn erziehen kann, ließ ich mich von einer Freundin dazu ermuntern, es mal mit Hühnerleber zu versuchen. Kleine Stücke, die man „mit einem Happs essen kann”.

Nach ihrer Vorgabe briet ich also erst eine Birne in Butter an, danach in deren Bratfett einige Hühnerleber-Stückchen. Sie sollten nur leicht rosa sein – aber ich war übervorsichtig gewesen und sie waren, wie man auf dem Bild sieht, noch fast blutig. Mangelnde Erfahrung.

Gut war, dass ich sehr kleine Stückchen gewählt hatte und alle Adern und was da sonst noch so dranhängt, weggeschnitten habe. Schlecht war, dass 80 % des Packungsinhalts im Müll landete.
Gut war, dass ich sehr viel Birne und sehr wenig Leber hatte. Ich konnte es ganz schnell essen und mit der Petersiliendeko, eigentlich nur fürs Foto, anschließend schnell den Lebergeschmack wieder neutralisieren. Jetzt hoffe ich, dass die Mahlzeit wenigstens schön macht ;-)

Mein Fazit: Auf jeden Fall besser als die Kalbsleber, die zäh war und mehr gekaut werden musste, was dann den Lebergemack noch mehr zur Geltung brachte. Der Tipp, dass Hühnerleber weniger intensiv schmeckt als Rinderleber, war prima. Sie schmeckt aber immer noch nach Leber und ich muss mich dazu zwingen, sie zu essen. Aber schließlich denke ich ja immer gerne von mir, dass ich ein vernunftorientierter Mensch sei. Also kaufe ich jetzt manchmal gelegentlich Hühnerleber auf dem Markt und übe mich in Tapferkeit. Wer weiß …

  10 Responses to “Annäherung an die Leber”

  1. bravo! das sieht auf dem foto eigentlich sehr gelungen aus und würde ich sofort gerne verzehren. eine halbe minute mehr in der pfanne, dann wär’s vermutlich rosa und weniger rot, das ist eine sache der übung. für einen ersten versuch sieht es aber wirklich gut aus! dranbleiben…

    • Danke, poupou. Bin selbst immer wieder erstaunt, wie überzeugend manche Fotos werden, ich schätze mal, es liegt daran, dass ich gerne mit reichlich Butter brate und das Essen dann schön glänzt.

      • was übrigens das “versäubern” angeht, ist das eigentlich in der regel gar nicht nötig, man kann alles was da so dranhängt bedenkenlos mitbraten und mitessen und es ändert im grunde auch nichts an geschmack und konsistenz der gebratenen leber. es ist eher eine frage des persönlichen empfindens, ob man sich wohler damit fühlt, etwas abzusäbeln, weil einem die leber an sich unsymphatisch ist und man das damit dann etwas abmildern kann. deshalb wirst du dazu auch nicht viel finden, da ja gewöhnlich nur leberfreunde auch leber essen :)

  2. Hallo Christine,

    hast du mal versucht, Leberwurst selbst zu machen? Oder wie es auf englisch so schön heist: Liver Paté. Ich mache selbst eine leckere Leberwurst aus Rindsleber, mir macht der intensive Geschmack (noch intensiver als Kalbsleber) nichts aus. Also, Zwiebeln in Kokosnussöl langsam schön braun rösted, Leberscheiben anbraten und fast durch garen. Leber aus der Pfanne nehmen und die Zwiebeln mit Balsamico Essig ablöschen. Alles auf Raumtemperatur kommen lassen. In einem Blender dann alles so lange blenden, bis eine feine Paste entsteht. Eventuell ein bisschen mehr Kokosöl oder Essig dazu geben wenn es zu kompakt ist. Eine Schüssel oder sonstiges gefäss mit Klarsichtfolie auslegen, Paté rein machen, in den Kühlschrank für ein paar Stunden damit es fest wird. Sich die beliebige Menge abschneiden. Schmeckt auf Salad, Gurke, Apfel ( L E C K E R!) oder nur so.

    Ich esse kein Schweinefleisch aber man kann auf Speck oder Bacon anbraten und dann mit der Leber und Zwiebeln blenden.

    Mann kann den Paté anscheinend auch ganz gut einfrieren, bei mir ist es noch nie dazu gekommen weil ich es so schnell aufesse.

    • Hallo Daniela,

      ja, ich hatte durchaus schon Pläne, Leberwurst selbst zu machen und auch schon nach Rezepten geschaut. Sie wurde aber bislang noch nicht Wirklichkeit. Mein Gedanke ging Richtung Leberwurst im Glas.

      Mal schauen, ob ich es mal mit Deinem Rezept (aber mit Hühnerleber) ausprobiere, danke jedenfalls dafür!

      Hatte heute nochmal Hühnerleber und auch wenn’s mir nach wie vor nicht schmeckt, krieg ich sie so (in kleinen Stückchen, mit viel Birne zum “Nachspülen”) immerhin runter.

      • sehr gut, das nenne ich eine tapfere annäherung!! was du auch mal probieren könntest sind hähnchenherzen – ebenfalls sehr gesund und ohne leberaroma. mit wurst wäre ich noch vorsichtig – die schmeckt in der regel einfach schon deutlich nach leber. als abwechslung zur birne könntest du auch mal zwiebelringe probieren, die wüden den geschmack vermutlich auch etwas übertönen.

        lg
        poupou

  3. Was ich nicht verstehe: warum versuchst du etwas zu essen, was dir einfach nicht schmeckt, anstatt das zu akzeptieren? Du reduzierst damit, auch wenn du meiner Meinung nach eigentlich genau das Gegenteil möchtest, Essen auf reine Nahrungsaufnahme.

    • Zum einen kann man seinen Geschmack trainieren – an Kindern kann man das sehr gut sehen. Zum anderen: Leber ist das nährstoffreichste Lebensmittel, sie ist einfach gesund.
      Ich esse sehr Vieles, das mir richtig gut schmeckt, von daher kann ich nicht erkennen, dass ich Essen auf reine Nahrungsaufnahme reduziere.
      Dass Essen immer Genuss sein muss, ist in meinen Augen eine moderne Sichtweise, die Fehlernährung und Nahrungsmittelverschwendung mit sich bringt. Auch wenn mir die Hühnerbrust am besten schmeckt, sollen doch auch die anderen Teile verwertet werden.

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