Über dieses Blog

 

Ich bin Idealist. Und Utopist.

 

Ich schaue auch gerne mal Jamie Oliver beim Kochen zu. Sieht bei ihm so schön einfach aus. Und lecker. Will man seine Rezepte aber für eine Person, mit wenig Abfall und mit kleinem Budget nachkochen, dann kommt man schnell an Grenzen. Seit einigen Monaten bringe ich mir selbst das Kochen bei. Und ich bin auf der Suche nach Rezepten, die für eine Person funktionieren. Auch ohne Tiefkühltruhe. Mit Zutaten, die man zu Hause hat. Ich mag es nicht, wenn in Rezepten noch ein halber Esslöffel Amarula (was mach ich mit dem Rest der Flasche?) angegeben ist; oder wenn jemand Spargel und Orangen kocht – die haben nunmal nicht zeitgleich Saison.

Günstig kochen kann man, indem man versucht, saisonal einzukaufen. Auch mir gelingt es nicht immer konsequent, grade im Februar und März sehnt man sich dann doch auch mal nach was anderem als immer nur Kohl, Rüben und Champignons. Dennoch können heute viele Menschen nur noch wenige Standardgemüse (Zucchini, Paprika, Karotte, Zwiebel, Tomate) zubereiten. Tomaten im Winter sind aber nicht nur teuer, sondern schmecken nach nichts und sind zudem eine Umweltsünde. Und ich finde, man freut sich umso mehr auf bestimmte Gemüse, wenn man sie nicht ganzjährig bekommt, sondern nur dann isst, wenn sie Saison haben. Spargel zur Spargelzeit, Rhabarber zur Rhabarberzeit, Gurken, frische grüne Bohnen, die Reihe lässt sich beliebig fortsetzen. Saisonale und regionale Zutaten zu kaufen macht auch Waren vom örtlichen Bioerzeuger erschwinglich.

Günstig ernähren kann man sich auch, wenn man mehr Gemüse und weniger Obst kauft und isst. Ich selbst kann auf eingelagerte Äpfel von der heimischen Streuobstwiese zurückgreifen und kaufe gelegentlich einmal eine Banane. Während der heimischen Saison schwelge ich dann natürlich im Beerenobst. Ansonsten haben viele Gemüse mehr Vitamine und gesunde Inhaltsstoffe als das aus weit entfernten Ländern importierte Obst.

Fleisch esse ich; ich mag Milchprodukte und finde es persönlich inkonsequent, wenn Menschen aus ethischen Gründen kein Fleisch essen, aber trotzdem Milch und Käse haben wollen. Jedoch esse ich nicht täglich Fleisch. Und wenn, dann vom örtlichen Landmetzger, bei dem man zusehen kann, wie er die Schweinchen ohne Stress für die Tiere in seinen Schlachtraum führt. Wo vor meinen Augen das Fleisch vom Haken genommen und durch den Fleischwolf gedreht wird, wenn ich Hackfleisch bestelle. Wenn ich da an diverse Fernsehdokumentationen denke, wie Hackfleisch industriell hergestellt wird oder Tiere durch halb Europa gekarrt und nicht selten verletzt zur Massenschlachtung gehetzt werden, da kann man natürlich schon zum Veganer werden. Bei aller Sparsamkeit gilt daher für mich: Kein Fleisch vom Discounter. Support your local dealer.

Ich habe gelernt, dass ich für 1 € (der Preis für einen Hamburger) schon ein ganzes Gericht kochen kann; mit Fleisch kann ich für 2 € bis 3 € ein Mittagessen zubereiten, das aus Biozutaten besteht, ohne chemische Kampfstoffe auskommt, frisch ist und gut schmeckt. 1 € ist mittlerweile viel Geld für mich.

Dieses Blog soll auch bald Rezepte enthalten (wenn ich die Technik gemeistert habe) von einfachen Gerichten, bei denen jeder spontan sagt: “Ach, das hat meine Oma immer so lecker gekocht!” Selbst nehmen sich die Menschen heute häufig nicht mehr die Zeit dafür; das finde ich schade.

Trotzdem finden sich in meiner Blogroll auch Kochblogs, in denen hohe Küchenkunst zelebriert wird. Ich lese sie gerne, auch wenn ich sie der komplizierten und teuren Zutaten wegen nur ganz selten selbst nachkoche.

 

 

Weil viele Menschen das Internet für eine Selbstbedienungszone halten, muss ich’s leider explizit erwähnen: Alle Texte und Bilder in diesem Blog (mit Ausnahme der Kommentare meiner Leser, natürlich) stammen von mir. Sie stehen nicht unter freier Lizenz, auch nicht bei nicht-kommerzieller Nutzung.