Dez 202015
 

SchmortopfMan glaubt es kaum, aber ich habe noch nie mit einem Römertopf gekocht. Als ich kürzlich in einem syrischen Restaurant auf der Karte Tajine-Gerichte sah, also Köstlichkeiten, die in einem Tontöpfchen geschmort werden, erinnerte ich mich, dass in unserem Gemeinschaftskeller noch irgendwo ein alter Römertopf aus einer Erbmasse rumstehen müsste. Dieser ist zwar kein echter Römertopf, aber die Marke ist (mir) egal, Hauptsache Ton-Schmortopf. Angeblich für 3–6 Personen, aber wenn ich die Größe so anschaue, kann ich nur darüber lachen. Da passt nicht mal eine ganze Ente rein, geschweige denn auch noch Gemüse. Er ist also für meine Zwecke keineswegs zu groß.

Vom Vollzeitvater ließ ich mich inspirieren und experimentierte dann einfach frei ohne Rezept drauflos.

Gemüse, vor allem den jetzt saisonalen Kohl, schnippeln/hobeln und auf dem Topfboden verteilen, etwas Knochenbrühe angießen, bisschen salzen und pfeffern, sonst nach Geschmack würzen, Fleisch obendrauf legen und dann in den noch kalten Backofen schieben. Vorteil gegenüber dem Slow Cooker: Ich kann das Gericht zum Mittagessen servieren. Wenn ich im Slow Cooker gare, ist das Essen meist erst abends fertig. Mir selbst macht das gar nichts aus, aber wenn man zum Mittagessen Gäste hat, ist es besser, eine schnellere Zubereitungsmethode zu wählen.

Im ersten Anlauf (ich hatte keine Ente bekommen): Rotkraut und eine Gemüsezwiebel gehobelt, gewürzt mit Salz, Pfeffer, reichlich Nelken, Balsamicoessig. Mit Knochenbrühe angegossen. Die Gänsebrust mit Salz, Pfeffer und Honig eingerieben, obenauf gelegt, Deckel zu, Backofen an. Weil Gans sehr fettig ist und weil ich sowieso kein Soßenfan bin, habe ich die Soße und damit auch das meiste Fett entsorgt. Wenn Besuch kommt, der Soße will, dann würde ich sie abgießen, etwas stehenlassen und dann das sich oben sammelnde Fett mit einem Löffel abschöpfen.

Es schmeckte lecker, aber ich möchte es beim nächsten Mal gerne mit Ente versuchen. Und mit einem besseren Foto. Bitte entschuldigt die unterirdische Qualität, aber das Licht war einfach zu schlecht.

 

 

  3 Responses to “Geflügel aus dem Römertopf”

  1. das sieht sehr lecker aus! meine mutter hat im römertopf früher immer einen sehr leckeren auflauf mit erbsen und hackfleisch gemacht. vielleicht suche ich über weihnachten mal nach dem rezept für dich. ist die gans denn auch knusprig geworden? auf dem foto sieht es danach aus? das wäre ja ein weiterer vorteil gegenüber dem slow cooker.

    bei meinem bisher einzigen slow cooker experiment habe ich übrigens über nacht gekocht (10 stunden) und den cooker dann morgens aus und 2 stunden vor die gäste abends kamen wieder angeschalten, das hat auch prima funktioniert (und ich hatte den ganzen tag vor augen, dass ich das festessen schon fertig habe, sehr angenehm!!)

    • Ich glaube, sie war knusprig. Da ich aber die Haut nie mitesse (jajaja, das ist doch DAS BESTE DRAN uswusf), kann ich es nicht sicher sagen. Jedenfalls hat sie diesen Braunton sogar schon im geschlossenen Topf angenommen, ich musste gar keinen Deckel abnehmen/Grill zuschalten. Das gibt es im Slow Cooker natürlich nicht.
      Schön, dass Dein erster Anlauf so gut geklappt hat!

      • hmmm. aber du weisst doch, dass die haut nicht nur besonders lecker schmeckt, sondern auch lauter “gute” Inhaltsstoffe hat? aber das entscheidende sind natürlich die entstehenden röstaromen, die das fleisch auch dann aromatisieren, wenn du die haut hinterher wegnimmst. hattest du den römertopf vorher eingeweicht?

        ja, der slow cooler wird dann demnächst ernsthaft in betrieb genommen. ich freu mich besonders schon auf suppenfleisch und dampfnudeln….bolognese und pulled pork natürlich auch.

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